2025 wäre KPM 90 geworden
Der Künstler lebte und arbeitete nicht nur in Deutschland, auch Frankreich, Spanien und Malta waren wichtige Wirkstätten. In Altea, auf Gozo und im Elsass. Im November 2025 wäre KPM 90 Jahre geworden, er starb vor 25 Jahren im Alter von 65 Jahren in Kandel, Pfalz an der Grenze zu Frankreich.
Aus diesem Anlass wird 2025 ein KPM-Jahr: Es finden Ausstellungen statt und die Stadt Karlsruhe unterstützt die Weiterentwicklung des gleichnamigen Preises für Kunstnachlässe und läutet damit die zweite Runde der Preisverleihung ein.


Muller, der sich selbst nur KPM nannte, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei und Grafik bei Professor Franz Xaver Fuhr und absolvierte eine Ausbildung in Glasmalerei, Glasschliff und Glasmosaik bei Aloys F. Gangkofner. Bereits als 21-Jähriger ließ er sich als freier Maler nieder. Sein Schaffen umfasste die gesamte Bandbreite künstlerischer Arbeit: Malerei, Collage, Bildhauerei, Performance und nicht zuletzt Literatur und Musik. Aus Geräuschen und Gerüchen wurden Bilder, aus Bildern Texte, aus Texten Skulpturen, aus Skulpturen Räume, aus Räumen Musik.
In frühen Jahren arbeitete KPM mit Vedova und traf auf Kokoschka und Bill. Einordnen lässt er sich jedoch nicht, weder im Stil noch in der Technik. All dies ist nicht nur gegenständlich verarbeitet, sondern vereinigt auch abstrakte Welten. Kratz- und Schabtechniken wechseln und überschneiden sich mit skizzenhaften Zeichnungen, Ölgemälden und Collagen, die oft aus mehreren Schichten bestehen. Bilder werden übermalt, neue entstehen, gleichsam einer Metamorphose. Zu unterschiedlich sind Themen, Farben, Stoffe. Flächige, erdige Bilder entstehen aus dem Prozess heraus – leidenschaftlich und vital. Der Zufall spielt dabei eine große Rolle. Aber der lässt sich für KPM auch provozieren. Er schuf immer wieder Gesamtkunstwerke und suchte nach neuen Ausdrucksweisen. So steht im Geburtsjahr der Zyklus „Tara“ im Fokus.
„Es sind diese Wurzeln unserer menschlichen Kindheit, die ich immer wieder aufspüre, um meine eigene Schöpferkraft kennen zu lernen. Es bleibt ein nomadisierendes Suchen nach der eigenen Linie, Seismograph meines Seelenzustandes, meiner Hilflosigkeit und meiner Größe, meiner Anständigkeit und meiner Zaghaftigkeit, ja meiner Feigheit und meiner Lüge.“

– Karl Peter Muller, Kandel, 7.1.1999, Textmanuskript Tara „Der Sammler“